Die Nachfrage nach medizinischen Leistungen hält nach dem Rekordjahr 2022 auch in den ersten Monaten 2023 an. Die Anzahl von Patientinnen und Patienten steigt beispielsweise in der Grundversorgung nochmals um 8% im Vergleich zum ersten Quartal 2022. Für bereits stark ausgelastete Praxen nimmt der Druck weiter zu und es können teilweise keinen neuen Patientinnen und Patienten aufgenommen werden.
Die Kosten pro Patient sind im TARMED über alle Facharztgruppen stabil, im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie sind sie aufgrund dem Wegfall der delegierten Psychotherapie rückläufig (-10.53%). Eine erneute Prämienerhöhung, die bereits durch die Krankenkassen für das kommende Jahr angekündigt wird, wäre nicht auf höhere Kosten pro Patient durch ärztliche Leistungen zurückzuführen.
Gemäss der Statistik der obligatorischen Krankenversicherung steigen die Nettoleistungen pro versicherte Person pro Jahr um durchschnittlich 3.78%. Ein Grund ist unter anderem die demographische Entwicklung der Bevölkerung: Bei gleichbleibenden Kosten pro Patient nehmen die Gesamtkosten allein aufgrund der Alterung der Bevölkerung um 0.45% pro Jahr zu. Abhängig von der tatsächlichen Bevölkerungsentwicklung wird sich in den kommenden Jahren dieser Effekt sich noch verstärken.
Abbildung 1: Entwicklung der Kosten pro versicherte Person allein aufgrund der Alterung der Gesellschaft, Berechnungen FMH, Quelle: Statistik der Obligatorischen Krankenversicherung, BFS