Am 8. September 2021 fand das Jahrestreffen zwischen santésuisse, curafutura und FMH zur Wirtschaftlichkeitsprüfung statt. An dieser Sitzung stellte santésuisse das aktuelle Reporting der Wirtschaftlichkeitsprüfung vor. Die aufgrund der angewandten Screening-Methode identifizierte Anzahl auffälliger Ärztinnen und Ärzte ist auch im Jahr 2020 stabil geblieben und hat sich auf dem Vorjahresniveau eingependelt. Seit der Umstellung auf die neue Screening-Methode (Regressionsanalyse) hat sich diese Anzahl halbiert. Gleichentags wurden auch die konkreten Weiterentwicklungsschritte zur laufenden Optimierung der Methode besprochen. Ein grosses Problem stellen nach wie vor Ärztinnen mit einem geringen Anteil relevanter Medikamente dar. Die Screening-Methode korrigiert in diesem Fall den Index aufgrund der verabreichten Medikamente anhand der PCG (Pharmaceutical cost groups). Wenn Ärzte Medikamente verwenden, die nicht einer PCG zugeordnet sind oder im Vergleich mit den Verschreibenden der gleichen Spezialität nur ganz wenige Medikamente verwenden, kann dies einen nachteiligen Effekt auf den berechneten Indexwert haben. Das Problem ist von allen Seiten erkannt und entsprechende Korrekturen wurden besprochen.
In letzter Zeit häuften sich Berichte, dass einzelne grosse Krankenversicherer selbst Wirtschaftlichkeitsprüfungen vornehmen und Ärztinnen und Ärzte dazu kontaktieren. Die FMH hat anlässlich des Treffens sichergestellt, dass ÄrztInnen nicht doppelt mit möglichen Rückforderungen konfrontiert werden – santésuisse und die jeweiligen Krankenversicherer stellen sicher, dass die Rückforderungen untereinander abgestimmt sind, in dem jede Krankenversicherung ihre Vollmacht an santésuisse für ihren Teil geben muss.
Derzeit laufen die Arbeiten um die FMH-interne Nachbildung der Screening-Methode weiter und kommen gut voran. Ihr Ziel ist es, wichtige Erkenntnisse über die Wirkmechanismen der einzelnen Parameter in Erfahrung zu bringen und daraus Handlungsfelder / Ansätze / Massnahmen für die Weiterentwicklung ableiten zu können.